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Christine Maltas studierte „Business Administration" an der FOM Hochschule
Mit Ü50 die Hochschulbank drücken – neben dem Beruf
Für viele Menschen ist der 50. Geburtstag ein ganz besonderer, markiert er doch symbolisch den Beginn der zweiten Lebenshälfte. So auch für Christine Maltas: Die gebürtige Bremerin nahm die Fünf vor der Null zum Anlass, noch einmal durchzustarten – mit einem berufsbegleitenden Studium („Business Administration“) an der FOM Hochschule. Heute hält sie stolz ihre Bachelor-Urkunde in den Händen und sagt: „Ich habe vor allem für mich selbst studiert!“
Christine Maltas wagt gerne Neues. Nach ihrer Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin verschlug es sie nach Afrika – 16 Jahre lebte sie in Malawi, Uganda, Tansania und Simbabwe, bekam dort in dieser Zeit ihr erstes Kind und probierte sich als Fitnesstrainerin aus. 2008 kehrte die Auswanderin in die Heimat zurück, arbeitete fortan bei einer Bremer Reederei als Assistentin der Geschäftsführung. „Als ich auf die 50 zugesteuert bin, habe ich über vieles im Leben nachgedacht – auch über meinen Job. Ich habe gemerkt, dass ich mich noch einmal weiterentwickeln und mir die Tür für einen beruflichen Wechsel offenhalten möchte. Also habe ich mich nach Weiterbildungsangeboten umgesehen, die meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.“ Ihre Wahl fiel schließlich auf ein berufsbegleitendes Studium an der FOM in Bremen: Um ihr BWL-Wissen zu vertiefen und sich fachlich breit aufzustellen, schrieb sie sich hier für den Bachelor-Studiengang „Business Administration“ ein – als älteste Studierende des Jahrgangs.
„Das Lernen ist anders“
Die Reaktionen in ihrem Umfeld? „Durchweg positiv“, erinnert sich Christine Maltas zurück. In den ersten Vorlesungen sei es zunächst gewöhnungsbedürftig gewesen, älter als die Mitstudierenden zu sein. Unwohl habe sich die gebürtige Bremerin jedoch nie gefühlt: „Das Alter ist im Hörsaal nebensächlich. Schließlich sitzen alle in einem Boot!“ Nur das Lernen sei etwas anders als in jungen Jahren. Einerseits habe sie von ihrer Berufs- und Lebenserfahrung profitieren können, insbesondere beim Priorisieren von Lernstoff. „Andererseits hat es manchmal einen Tick länger gedauert, bis es ‚Klick‘ gemacht hat“, lacht die 54-Jährige. Ihr persönlicher Tipp: „Man muss einfach eine eigene Strategie entwickeln, wie man sich die Dinge aneignet. Dann klappt das alles wunderbar!“ Dass sich das Studium gelohnt hat, merkt die Mutter von zwei erwachsenen Kindern nicht nur im beruflichen Kontext. Sie habe ein umfassendes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge entwickelt und ein breites BWL-Know-how aufgebaut – Wissen, von dem sie auch im Privatleben profitiert. „Letztendlich war es aber noch viel mehr als das. Ich habe mich vor allem persönlich weiterentwickelt, habe jetzt viel mehr Selbstvertrauen.“
Alle an einem Strang
Christine Maltas möchte Mut machen, keine Scheu vor einem berufsbegleitenden Studium zu haben – auch, wenn man deutlich älter als der durchschnittliche Studienanfänger ist. Wichtig sei einfach, sich vorab intensiv mit dieser Entscheidung zu beschäftigen: „Man muss sich mit seiner Lebenspartnerin oder seinem Lebenspartner dazu austauschen und auch Kinder mit ins Boot holen. Alle Familienmitglieder müssen die Studienentscheidung mittragen und unterstützen. Sonst funktioniert es nicht.“ Sie selbst sei vom niedersächsischen Bassum mit Auto und Straßenbahn 50 Kilometer bis zum Bremer FOM Hochschulzentrum gefahren und deshalb an Vorlesungstagen erst um 22 Uhr zuhause gewesen. „Ich bin sehr dankbar, dass mir meine Familie immer den Rücken freigehalten hat. Job, Studium, Haushalt, Freizeit – um das alles unter einen Hut zu kriegen, muss man sich schon gut organisieren und Einschränkungen in Kauf nehmen.“ Doch das war es wert: Das Studium sei die beste Entscheidung ihres Lebens gewesen – „neben dem Motorradführerschein!“ lacht die sympathische Powerfrau, die regelmäßig mit ihrem Partner durch ganz Deutschland tourt. Ihr großer Traum, den sie sich bald erfüllen möchte: eine Rundreise auf zwei Rädern bis nach Spanien.
Abschluss und Neustart
Heute darf sich Christine Maltas stolz „Bachelor of Arts“ nennen. Mit dem Titel in der Tasche wagte die FOM Absolventin einen mutigen Schritt: Sie kündigte ihren Job und nahm sich Zeit für eine kreative Pause, um das neue Eigenheim zu sanieren – „in Kuhstedtermoor, mitten auf dem Land!“ Mittlerweile arbeitet sie im Projektmanagement bei einem weltweit tätigen Clean-Tech-Unternehmen. „Ich habe mich bewusst für einen beruflichen Neustart entschieden. Es fühlte sich einfach richtig an!“
Von Sissy Niemann
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