Es ist nie zu spät, neue Wege zu gehen!
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Flugbegleiterin Eva Wiemann hat kürzlich ihren Bachelor in „Soziale Arbeit“ an der FOM in Wuppertal abgeschlossen. (Foto: privat)
FOM Bachelor-Absolventin mit 56 Jahren
Mit 56 Jahren hat Eva Wiemann bewiesen, dass es für Bildung und persönliche Weiterentwicklung nie zu spät ist. Die erfahrene Flugbegleiterin schloss kürzlich ihr berufsbegleitendes Bachelor-Studium „Soziale Arbeit“ an der FOM Hochschule ab. Ein Meilenstein, der ihr Leben in neue Bahnen lenkt.
„Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich schon viel früher studiert“, sagt Eva Wiemann. Ihr Weg zum Studium am FOM Hochschulzentrum in Wuppertal begann mit einem Zeitungsartikel, der sie zur ehrenamtlichen Arbeit im Migrationsbereich führte. Seit 2013 hilft sie Geflüchteten, zunächst als Vormund eines unbegleiteten Minderjährigen, später in der Wohnraumvermittlung und Anhörungsbegleitung. Diese Erfahrungen weckten in der Flugbegleiterin den Wunsch, sich beruflich neu zu orientieren – nach 25 Jahren. „Doch ich musste feststellen, dass man ohne entsprechende Ausbildung in diesem Bereich kaum genug Geld für seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Dazu braucht es ein Hochschulstudium und ich hatte nur eine kaufmännische Ausbildung“, berichtet sie.
Vereinbarkeit von Langstreckenflügen und Vorlesungen
Fähigkeiten wie Menschen gut einzuschätzen, Hilfestellung zu geben, Toleranz, Empathie, keine Berührungsängste zu haben, im Team zu arbeiten und zu organisieren, das bringt sie alles aus ihrem Job mit. Jedoch keine Hochschulausbildung. Ein Vollzeit-Präsenzstudium war mit ihrem Flugplan nicht vereinbar und ein Fernstudium hatte sie in der Vergangenheit abgebrochen. „Denn ich brauche die Nähe zu Menschen, sonst bleibe ich nicht dran“ meint Eva. Das grüne FOM Logo auf einem Bus führte sie vor knapp vier Jahren zur FOM, die sich als perfekte Lösung für ihre Bedürfnisse herausstellte. Das Studienzeitmodell mit zwei Präsenztagen pro Woche ermöglichte es ihr, Studium und Beruf zu vereinbaren. „Ich konnte meine Flüge um die Vorlesungen herum planen – genauso hatte ich es mir vorgestellt.“
Wenn die Mutter eine Streberin ist
Die Vorteile eines FOM Studiums erfuhr sie schnell. Die praxisorientierten Inhalte kann sie bei einem Praktikum in einer internationalen Jugendwohngruppe direkt anwenden. Bereichernd empfindet sie auch Austausch und Zusammenhalt in der kleinen Gruppe der Studierenden. „Wir sind alle aus unterschiedlichen Bereichen, etliche Jüngere, aber auch einige in meinem Alter und alle super motiviert, genauso wie unsere erfahrenen Lehrenden“, schwärmt die Frau mit dem großen Wissensdurst. „Ich habe alles aufgesogen wie ein Schwamm, weil es mir so viel Spaß gemacht hat.“ Ihre beiden erwachsenen Töchter sind beeindruckt von der Motivation, dem Zeitmanagement und der Zielstrebigkeit der Mutter und bezeichnen sie scherzhaft als Streberin. Ein Kompliment, wie Eva schmunzelnd betont. Ihre Familie und Freunde hätten sie stets unterstützt und angespornt. Auch eine Kommilitonin in ihrem Alter, mit der sie eine Lerngemeinschaft pflegte, machte ihr Mut. „Wir haben uns gegenseitig gepusht und aus Hängern herausgeholfen“.
Mut zur Veränderung
Evas Lieblingsstudieninhalte wechselten im Laufe der sieben Semester von Sozialverwaltung und -politik („wollte ich schon immer wissen“) über Soziologie („auch interessant fürs Flugzeug“) über Integration, Interkulturalität und Kinder- und Jugendhilfe bis hin zum Case Management („kann ich in meinem neuen Job super gebrauchen“). Wie sehr sie insgesamt von ihrem Studium profitierte, beschreibt die 56-Jährige mit den Worten: „Es hat mich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weitergebracht. Ich bin in vielen Bereichen sicherer geworden, kann mich besser artikulieren und viel besser frei vor Menschen sprechen.“
„Man ist nie zu alt, neue Wege zu gehen“
Der nächste Erfolg stellte sich bald nach dem Bachelor-Abschluss ein: Eva bekommt ihren Traumjob – einen Vertrag für eine internationale Jugendwohngruppe in Wuppertal. Ihre Aufgaben dabei sind: Vor allem sorgsame pädagogische Betreuung und Begleitung der jungen Menschen mit besonderer kultureller Sensibilität und soziale und kulturelle Integration. Aber auch Bürotätigkeiten wie Anträge stellen, Kontakte zu Behörden, Schulen und Vormündern sowie mit den Jugendlichen gemeinsam kochen, sie zu Arztterminen begleiten und in der Verselbstständigungsphase helfen. „Die jungen Menschen erfahren so zunächst Sicherheit und Frieden in den familienähnlichen Strukturen der Wohngruppe und erlangen eine Basis für eine echte Perspektive für ihr selbstständiges Leben in Deutschland“, erklärt sie.
Die Fliegerei will sie trotzdem noch nicht ganz aufgeben, schließlich ist sie nach wie vor begeistert dabei. „Doch bis ins Alter von 67 Jahren wollte ich nie fliegen, das wird irgendwann zu anstrengend.“ Deshalb fliegt Eva ab 2025 „nur“ noch auf der Kurzstrecke. Auf die Frage, die sie oft hört, wie sie das alles auf die Reihe bekommt, sprudelt es aus ihr heraus: „Man ist nie zu alt, neue Wege zu gehen, denn man kann alles lernen, wenn man Spaß daran hat und es einen interessiert!“
Text: Michaela Strassmair
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