Janine_Meyer

Janine Mayer studierte "Business Consulting & Digital Management" an der FOM Hochschule

Mentorin und Tech-Netzwerk für Frauen als „Game-Changer”

Auf Umwegen zum Traumjob in der IT

Dass auf ihrer Visitenkarte einmal „IT-Consultant“ stehen würde, hätte Janine sich vor ein paar Jahren nicht träumen lassen. Ein Studium der Naturwissenschaften oder Technik hatte sie sich nicht zugetraut – trotz guter Abi-Noten in Mathe und Physik. Stattdessen startete sie kaufmännisch und dual ins Berufsleben, entdeckte bei einem Fachgroßhändler ihr Talent für Informatik und stellte die Weichen für ihren beruflichen Weg neu. Heute ist sie im Vorstand des gemeinnützigen Vereins „Women in Tech“, arbeitet bei der Avanade Deutschland GmbH, einem Joint Venture von Accenture und Microsoft, und hat erfolgreich ihren Master „Business Consulting & Digital Management“ an der FOM Hochschule abgeschlossen.

„Ich war in der Schule keine, der alles zufliegt, aber gut strukturiert und fleißig“, erzählt Janine Mayer. Ob das reichen würde für ein Studium, daran hatte sie damals Zweifel. In ihrer Familie hatte niemand studiert, außerdem: „Ich kannte keine Frauen in technischen Berufen oder Naturwissenschaften, in den Bereichen, die mich am meisten interessierten.“ Stattdessen ging sie zu einem Fachgroßhändler für Sanitär, Heizung und Küchen, der ihr ein duales Bachelor-Studium in „Business Administration“ anbot. Drei Tage kaufmännische Praxis, zwei Tage an der FOM: Für die damals 18-Jährige war es der richtige Weg. Sie genoss das „Hochschul-Feeling“, schloss neue Freundschaften. Dass die Kommilitoninnen und Kommilitonen fast alle bereits eine Ausbildung hinter sich hatten und sie die Jüngste war, habe sogar Vorteile gehabt: „Die anderen konnten mir in Buchhaltung helfen, ich ihnen in Mathe.“

 

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Ihre Bachelor-Thesis schrieb sie über Compliance-Richtlinien in einem mittelständischen Unternehmen – auf Anregung ihrer Chefs, die sie kurzerhand für diesen Bereich einteilten. Eine Win-win-Situation: Die Geschäftsführung stellte die engagierte junge Frau, die noch vor ihrem Studienabschluss auf eigene Faust erfolgreich die IHK-Prüfung zur Groß- und Außenhandelskauffrau absolviert hatte, als Assistentin ein und machte sie zur Compliance-Beauftragten. Mit Geschäftsführern und Anwälten erarbeitete sie Richtlinien für das Unternehmen sowie eine Betriebsvereinbarung und schulte über 800 Mitarbeitende via Webinar zu den Auswirkungen des neuen Regelwerks.

 

Die zweite Herausforderung bot ihr die neu geschaffene Stabsstelle Prozessmanagement. „Vieles lief bei uns über Lieferscheine aus Papier, mit einem Mal hieß es: Wir brauchen jetzt Software und IT“, erzählt Janine. Sie analysierte die Geschäftsvorgänge in der Firma und bereitete als Key-Userin die Implementierung einer Enterprise Resource Planning-Software (ERP) vor, eine Softwarelösung, mit der eine Vielzahl verschiedener Betriebsdaten erstmals integriert erfasst werden sollten. Und war fasziniert: „IT ist so modern, so komplex. Und wir sind alle so sehr darauf angewiesen!“ 

 

Netzwerk, Rückhalt, neues Selbstvertrauen

Die neu entdeckte Leidenschaft für die Technik hinter der Digitalisierung ließ Janine nicht mehr los: Sie probierte „No Code Programming“ aus, lernte Programmiersprachen, machte Microsoft-Zertifizierungen, beschäftigte sich mit Cloud-Strukturen und begriff: „Das ist es, was ich machen will.“ Auf der Suche nach Austausch über die IT-Branche fand sie zu „Women in Tech e.V.“, begann, für den Verein Blog-Beiträge zu schreiben, und lernte Juristinnen, Naturwissenschaftlerinnen und Informatikerinnen kennen. Ein großer „Game-Changer“, sagt sie, sei zudem ihre Mentorin gewesen, die sie über die Mentoring-Plattform „Aufsteiger gGmbH“ gefunden hat: „Eine unglaublich inspirierende Frau! Sie hat mir ganz viel Rückhalt und Bestätigung für meine Leistung und meine Ausbildung gegeben, und so viele Anregungen.“ Darunter die, testweise Bewerbungen an Tech-Firmen zu verschicken. Kurz darauf saß sie in mehreren Bewerbungsgesprächen: „Dabei sind mir zwei Dinge klar geworden: wie sehr diese Unternehmen Fachkräfte brauchen – und wie sehr die mich wollten! Ich hatte das Gefühl: Jetzt kann ich alles schaffen, es gibt keine Grenzen mehr!“

 

Sofa raus, Schreibtisch rein

2021 ist Janine dann in ihre erste eigene Wohnung gezogen. Auf die Lieferung der Couch, die sie sich dafür ausgesucht hatte, musste sie monatelang warten. Aber nach vier Wochen war das Schicksal des gemütlichen Möbels schon wieder besiegelt, erzählt sie lachend: „Da habe ich beschlossen: Ich studiere jetzt doch weiter.“ Die Couch musste in der kleinen Wohnung Platz machen für den Schreibtisch, an dem Janine für ihr berufsbegleitendes FOM Master-Studium „Business Consulting & Digital Management“ pauken konnte.

 

Vollzeit-Job plus Studium abends und samstags – ein strammes Programm, hat die ambitionierte Quereinsteigerin festgestellt, die sich mit 10.000 Schritten am Tag und Fitnesstraining am Abend fit hält, seit die Zeit nicht mehr für den Lieblingssport Basketball reicht. Aber Janine hat ihre Entscheidung nie bereut: „Meine Familie hat mich schon manchmal gefragt, warum machst du das? Dann habe ich Professor Dumbledore zitiert, der einmal zu Harry Potter gesagt hat: Irgendwann müssen wir uns entscheiden, ob wir den leichten Weg gehen wollen oder den richtigen Weg.“ Janine will den richtigen.

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