Warum Führungskräfte jetzt in die Zukunft investieren sollten
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Parallel zu ihrem Berufsweg schrieb Dr. Antonia Müller in nur zweieinhalb Jahren eine Doktorarbeit über die Auswirkungen des Brexit auf die europäische Versicherungsbranche. Foto: privat
Die Auswirkungen des Brexit auf die europäische Versicherungsbranche
Einige lieben den Nervenkitzel, doch die meisten Menschen versuchen, Risiken eher zu vermeiden. Für Dr. Antonia Müller jedoch ist das Risiko ein wichtiger, wenn nicht gar der wichtigste Teil ihres Berufslebens. Seit ihrem Dualen Studium ist sie in der Versicherungsbranche aktiv und hat mit 29 Jahren als Group Head of Risk bereits die gruppenweite Verantwortung für das Risikomanagement bei ihrem Arbeitgeber Domestic & General. Zudem ist sie als Prokuristin und Risikocontrollerin eng an den Vorstand des deutschen Versicherungsunternehmens der Domestic & General Gruppe angebunden. Parallel zu ihrem Berufsweg schrieb sie in nur zweieinhalb Jahren eine Doktorarbeit über die Auswirkungen des Brexit auf die europäische Versicherungsbranche.
Risiken zu erkennen, potenzielle Auswirkungen einzuschätzen und Vermeidungsstrategien zu entwickeln – im Versicherungswesen ist dies grundlegend für den wirtschaftlichen Erfolg und den Schutz der Versicherungsnehmer. Zahlen und Daten spielen dabei eine wesentliche Rolle. „Der Brexit hat gezeigt, dass eine politische Entscheidung in unserer Branche für große Veränderungen sorgt“, sagt Antonia Müller. Innerhalb der Europäischen Union seien seit dem Brexit fast 40 neue Versicherungsunternehmen gegründet worden. Für sie, die 2020 ins Risikomanagement eines britischen Versicherers mit – neuem – Tochterunternehmen in Deutschland gewechselt war, erwies sich der Brexit als perfektes Dissertationsthema. „Ich wollte auf jeden Fall berufsbegleitend promovieren. Da ich schon an der FOM in Frankfurt den Master of Science in Risk Management & Treasury neben dem Beruf absolviert hatte, wusste ich, dass mein Zeitmanagement gut ist und dass ich das schaffen kann“, erinnert sie sich.
Promotion an der FOM Hochschule in Kooperation mit der spanischen UCAM
Die 29-Jährige besprach sich mit ihrem Arbeitgeber, skizzierte ihre Promotionsidee und schickte sie an den für das Promotionsprogramm zuständigen FOM Professor. Der stimmte sich mit seinen Kollegen ab. Schnell fand sich mit Prof. Dr. Svend Reuse ein Doktorvater, der sich nur zu gern dieses Themas annahm. Das wissenschaftliche Tandem für die Dissertation an der FOM Hochschule in Kooperation mit der spanischen Universidad Católica San Antonio de Murcia (UCAM) war geboren. Antonia Müller: „Vom ersten Kontakt an war es eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Svend Reuse hat mich perfekt angeleitet und mir hilfreiche Tipps gegeben. Auch Professor Eric Frère als Erstgutachter war ein Glücksfall. Thema und Betreuer meiner Promotion waren für mich der Jackpot!“
Kooperationsprogramme der FOM Hochschule
In Zusammenarbeit mit der spanischen Universidad Católica San Antonio de Murcia (UCAM) bietet die FOM Hochschule ein dreijähriges Promotionsprogramm für Master-Absolventen an. Die Dissertation wird in englischer Sprache verfasst und von Professoren der FOM und der UCAM betreut.
Jetzt informieren!1.700 Berichte analysiert
Für ihre Dissertation analysierte die tatkräftige Risikomanagerin aus Ludwigshafen rund 1.700 Berichte über Solvabilität und Finanzlage, untersuchte Aktienkursreaktionen von Versicherungsunternehmen in Zusammenhang mit Brexit-Ereignissen und fasste die Änderungen in den Versicherungs-Aufsichtssystemen des europäischen und des britischen Marktes (Solvency II vs. Solvency UK) mit Hilfe einer umfangreichen Literaturrecherche zusammen. Svend Reuse: „Mittels ausgewogener qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden zeichnet Frau Müller ein ganzheitliches Bild über die Auswirkungen des Brexit auf den europäischen Versicherungsmarkt, das zu spannenden Diskussionen und interessanten neuen Perspektiven führt. Ganz sicher wird dieses Thema die Forschung auch künftig noch weiter begleiten.“
Karriere, Wissenschaft und Hochzeit
Auch Antonia Müller wird dieses Thema weiterverfolgen – und hat selbst nach ihrer erfolgreichen Promotion noch weitere Ambitionen: „Ich kann mir gut vorstellen, perspektivisch in meinem Unternehmen noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Und ich möchte mein Wissen gern weitergeben.“ Für ihren Doktorvater Svend Reuse ein klares Signal – er hat sie als Gastdozentin für seine Master-Studierenden akquiriert und wird ihre Dissertation in seiner Herausgeberreihe „Business, Economics & Law“ beim Verlag SpringerGabler veröffentlichen. Der wichtigste Termin im Jahr 2024 ist für Antonia Müller jedoch ein privater: Im Sommer wird sie ihrem Verlobten das Ja-Wort geben. Denn auch wenn sie das Risiko beruflich als Herausforderung betrachtet – privat geht sie lieber den sicheren Weg.
Silke Fortmann
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