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Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, FOM Absolventin Corina Simianer und FOM Prof. Dr. Manfred Cassens (v.l.n.r.)

Auszeichnung für ihre Bachelor-Arbeit:

FOM Absolventin gewinnt Münchner Hochschulpreis

Die Integration junger Geflüchteter in den Arbeitsmarkt stellt eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe dar. Doch welche Unterstützung benötigen sie während ihrer Berufsausbildung? Welche Angebote existieren und wo gibt es Lücken im Hilfesystem? Diese Fragen untersuchte die Münchner FOM Absolventin Corina Simianer in ihrer Bachelor-Arbeit im Studiengang „Soziale Arbeit“. Für ihre herausragende Analyse des Hilfesystems der bayerischen Landeshauptstadt erhielt sie jetzt den Hochschulpreis des Referats für Arbeit und Wirtschaft der Stadt München.

Mit 40 entschied sich Corina Simianer für einen mutigen Schritt: Nach Jahren als Übersetzerin für Englisch, Italienisch und Russisch begann sie ein Zweitstudium an der FOM Hochschule in München. „Die Arbeit mit Menschen interessiert mich schon lange, weshalb ich mich auch ehrenamtlich in der Arbeit mit Geflüchteten engagierte. Dabei stellte ich schnell fest, dass ich in diesem Bereich beruflich Fuß fassen wollte", berichtet die Karlsruherin, die 2008 nach München zog. Das Studienmodell der FOM mit zwei Vorlesungstagen pro Woche ermöglichte ihr, den Bachelor-Studiengang „Soziale Arbeit“ mit ihrem Beruf zu vereinbaren.

 

Umfassende Analyse des Münchner Hilfesystems
Bereits zu Studienbeginn wusste sie, dass sie sich auf die Arbeit mit Geflüchteten spezialisieren wollte. Das Modul „Interkulturelle Soziale Arbeit“ übte eine besondere Faszination auf sie aus: „Ich war überrascht, wie viel ich über unterschiedliche Kulturmodelle lernen konnte – Aspekte, die in meinem ersten Studium der Sprachwissenschaften gar nicht vorkamen.“ Für ihre Abschlussarbeit wählte sie ein aktuelles Thema: Die Begleitung junger Geflüchteter während ihrer Berufsausbildung in München. Dafür führte sie Interviews mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, die diese Zielgruppe betreuen. „Ich wollte herausfinden, wie die Fachkräfte ihre Klientinnen und Klienten konkret unterstützen, welche Themen am relevantesten sind, welche Kooperationspartner im Münchner Hilfesystem eine Rolle spielen und welche Defizite es gibt", erläutert Corina ihr Vorgehen.

 

Berufsbegleitend oder Dual studieren

„Soziale Arbeit“ (B.A.)

Der Bachelor-Studiengang „Soziale Arbeit“ qualifiziert Sie umfassend für Tätigkeiten beispielsweise in der Familienhilfe, Resozialisation und Integrationshilfe. Mit dem praxisorientierten Studium erwerben Sie Fähigkeiten, um Menschen in schwierigen Lebenssituationen effektiv zu unterstützen.

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Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Stadt München ein breites Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten bietet. „Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter können ihre Klientinnen und Klienten an viele spezialisierte Stellen weitervermitteln wie asyl- und aufenthaltsrechtliche Beratungen und Nachhilfe“, so Corina. Die Analyse deckt jedoch auch Lücken auf: „Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist ein Problem. Ebenso bräuchte es noch mehr Rechtsberatungsangebote und psychotherapeutische Anlaufstellen."

 

Praxisrelevante Erkenntnisse und Traumnote
FOM Professor Dr. Dr. Reinhold Altendorfer, der die Bachelor-Arbeit betreute, lobt deren hohe praktische Relevanz: „Frau Simianer liefert nicht nur eine fundierte wissenschaftliche Analyse, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen für die Verbesserung des Hilfesystems." Die Arbeit erhielt die Traumnote 1,0 und wurde von der FOM beim Münchner Referat für Arbeit und Wirtschaft eingereicht, das jedes Jahr den Hochschulpreis für eine Abschlussarbeit mit München Bezug vergibt. 2024 wurde der mit 5000 Euro dotierte Preis geteilt und an zwei Sieger vergeben, darunter Corina Simianer. „Ich freue mich sehr über diese Anerkennung, denn sie bestätigt, dass meine Entscheidung für den Berufswechsel richtig war.“

 

Die Erkenntnisse ihrer Arbeit wendet die FOM Absolventin schon in ihrem neuen Job an: Seit einem halben Jahr arbeitet sie als Flüchtlings- und Integrationsberaterin in einer Münchner Beratungsstelle. „Ich berate Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund bei allen möglichen Anliegen — von Sprachkursen über Aufenthaltstitel bis hin zu Bewerbungen", berichtet sie. Dabei kommen ihr auch ihre Sprachkenntnisse zugute: „An manchen Tagen spreche ich in vier verschiedenen Sprachen. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß.“

 

Text: Michaela Strassmair 

 

 

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