EM-Spezial Tippspiele

Statistik hilft oft besser als das Bauchgefühl. (Grafik: stock.adobe.com - Alexander Limbach)

EM-Spezial

Besser tippen mit Statistik

Mit der Fußball-EM startet in wenigen Tagen das sportliche Highlight des Jahres. Und ganz Deutschland wird zum Wettbüro. Ob im Kollegen-, Freundes- oder Familienkreis: Millionen Menschen tippen – auch ohne monetären Einsatz – auf Siege, Platzierungen und Tore. Wer dabei die Nase vorn haben will, sollte die Statistik zu Hilfe nehmen, meint Prof. Dr. Bernd Giezek, Dozent an der FOM Hochschule in Frankfurt. Wie das funktioniert, erklärt er auch.

Als Professor für quantitative Methoden weiß Giezek, wie aus der Analyse von Daten neue Erkenntnisse zu gewinnen sind. Für die Heim-EM 2024 hat er vier Tipps parat, mit denen sich bei Tippspielen die Siegchancen verbessern lassen. „Dazu habe ich die Ergebnisse vergangener Europameisterschaften gesammelt und ausgewertet“, so Giezek. Bereits seit der EM 2000 in Belgien und den Niederladen bereitet er die jeweiligen Spielergebnisse in Häufigkeitstabellen auf und hat dabei auch den Moduswechsel von 16 auf 24 Mannschaften seit der EM 2016 in Frankreich berücksichtigt.

 

Statt auf das Bauchgefühl oder auf tierische Orakel zu setzen, empfiehlt der Statistikexperte:

 

1. Tippe die typischen Ergebnisse in der Gruppenphase

Fast jedes vierte Spiel in der Gruppenphase der EM 2020 endete mit 1:0. Rechnet man ein 2:0 oder ein 1:1 als Ergebnis hinzu, dann sind es fast 50 Prozent aller Spiele mit diesen drei Ergebnissen. Das bestätigen auch die vorherigen Turniere.

 

2. Tippe die typischen Ergebnisse in der K.o.-Runde

In dieser Turnierphase enden rund 60 Prozent der Spiele nach der regulären Spielzeit mit einem 1:1, einem 2:0 oder einem 2:1. Das Ergebnis von 1:0 ist in der K.o.-Runde dagegen eher unwahrscheinlich: Bei der EM 2020 kam es nur einmal vor – bei insgesamt 15 Spielen.

 

3. Setze auf die Favoriten

Wenn große Mannschaften aus dem Turnier ausscheiden und die Außenseiter triumphieren, ist das sicher ein Highlight. Aber solche Überraschungen sind die Ausnahme. Portugal, Deutschland, Italien, Frankreich und die Niederlande stellten seit der EM 2000 über 70 Prozent der Halbfinalisten. Spielen diese großen Mannschaften gegen Underdogs, ist das 3:0 ein häufiges Ergebnis, ein Scheitern der Favoriten ist dagegen eher selten.

 

4. Sehr gute Chancen für Deutschland-Triumph

Die großen Wettanbieter sehen England und Frankreich als Favoriten. Doch auch Deutschland ist nach den aktuellen Berechnungen ein Kandidat für das Halbfinale: Nur Portugal war bei den Europameisterschaften in diesem Jahrtausend häufiger unter den besten vier Mannschaften als unsere Nationalelf. Zusammen mit dem nicht zu unterschätzenden Heimvorteil stehen die Chancen für Deutschland bei der diesjährigen EM also sehr gut!

 

Zur Person

Prof. Dr. Bernd Giezek ist Dozent für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsmathematik an der FOM Hochschule in Frankfurt/Main und lehrt u. a. quantitative Methoden. Darüber hinaus ist er geschäftsführender Gesellschafter des Bildungs- und Beratungsunternehmens SpeedRepeat in Gießen.

Lesen Sie auch

Interview_Prof.Chulpsa

Personal Branding auf LinkedIn

Sich ein professionelles Netzwerk auf LinkedIn aufzubauen, das empfiehlt Prof. Dr. Christian Chlupsa aus München für den beruflichen Erfolg. Wir haben mit ihm über das Zauberwort Personal Branding gesprochen.

Mehr Infos
Stockbild von einer jungen Frau mit Unterlagen in der Hand.

Warum sich ein berufsbegleitendes Studium lohnt

Weiterbilden und weiterkommen: Vieles spricht für ein berufsbegleitendes Studium. Hier finden Sie einige gute Gründe.

Mehr Infos
Chamäleon - Adaptability

Online-Magazin

„Anpassungsfähigkeit lässt sich trainieren“

Der Wirtschaftspsychologe und FOM Dozent Dr. Carl Naughton sagt: Anpassungsfähigkeit ist die Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts.

Mehr Infos