KI im Steuerwesen

KI kann im Steuerwesen bei vielen Aufgaben unterstützen (Foto: Generative AI - stock.adobe.com)

Interview: Steuerberatung im Wandel

Wie Künstliche Intelligenz das Steuerwesen revolutioniert

Von automatisierter Buchführung bis hin zu komplexen Steuerplanungen – die Möglichkeiten, die Künstliche Intelligenz (KI) im Steuerwesen bietet, sind enorm. Doch was bedeuten diese neuen Technologien für die Rolle der Steuerexperten? Welche Skills sind zukünftig gefragt? Gemeinsam mit Steuerberater und FOM Professor Dr. Christoph Juhn werfen wir einen Blick in die Zukunft.

Professor Juhn, wie verändert Künstliche Intelligenz die Arbeit im Steuerwesen?
Prof. Juhn: Die Chancen liegen klar auf der Hand: Effizienzgewinne, Kostenreduktionen und eine geringere Fehleranfälligkeit. Ein Beispiel ist die automatisierte Buchführung, bei der KI-Algorithmen große Datenmengen analysieren. Bei der Steuerprüfung kann KI eine enorme Unterstützung bieten, indem sie Anomalien erkennt und so den Prüfer gezielt auf Probleme hinweist. Intelligente Systeme können jetzt schon Vorschläge für Steueroptimierungen machen, die früher nur durch aufwendige manuelle Analysen möglich waren. Diese Entwicklungen führen dazu, dass Steuerexperten zunehmend als Berater und weniger als „Zahlenjongleure“ gefragt sein werden.

 

Berufsbegleitend oder dual studieren

Der FOM Bachelor in Steuerrecht

Der FOM Bachelor-Studiengang „Steuerrecht“ (LL.B.) vermittelt fundiertes Fachwissen und bereitet Sie gezielt auf komplexe steuerrechtliche Aufgaben vor. Damit schaffen Sie eine solide Basis für eine Karriere im Steuerrecht und den Weg zur Steuerberaterin bzw. zum Steuerberater.

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Was muss bei der Integration von KI in Steuerprozesse berücksichtigt werden?
Prof. Juhn: Natürlich das Thema Datensicherheit: Steuerberater arbeiten mit hochsensiblen Daten, darunter vertrauliche Finanzdaten und persönliche Informationen ihrer Mandanten. Deshalb ist es unerlässlich, dass KI-Systeme höchsten Datenschutz gewährleisten. Dann das Thema Transparenz. Die KI-Systeme müssen in ihren Entscheidungen nachvollziehbar und auditierbar sein. Hinzu kommen ethische Fragestellungen: Wenn eine KI eine Fehlentscheidung trifft, wer trägt dann die Verantwortung? Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass KI immer nur so „fair“ ist, wie die Daten, mit denen sie gefüttert wird. Verzerrungen in den Daten können zu ungerechten oder diskriminierenden Ergebnissen führen.

 

Was bedeuten die neuen Technologien für Berufe im Steuerwesen? Welche Kompetenzen sind in Zukunft gefragt?
Prof. Juhn: Digitale Kompetenzen werden immer wichtiger. Dazu zählen Kenntnisse in der Anwendung von KI-Technologien und ein grundlegendes Verständnis von  Datenanalyse. Auch die Fähigkeit, ethische Fragestellungen zu bewerten, ist essenziell. Studierende des FOM Bachelor-Studiengangs „Steuerrecht“ erlangen genau diese Skills. Themen wie KI und Big Data sind fest im Lehrplan integriert. Die Studierenden lernen zudem, die ethische Relevanz von ökonomischem und rechtlichem Handeln zu erkennen und in der Praxis anzuwenden.

Die Fragen stellte Sissy Niemann.

 

Zur Person

Prof. Dr. Christoph Juhn ist Steuerberater und geschäftsführender Partner der JUHN Partner GmbH Steuerberatungsgesellschaft mit Standorten in Köln, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt und Dubai. An der FOM Hochschule lehrt er als Professor im Hochschulbereich Wirtschaft & Recht. (Foto: Juhn Partner GmbH)

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