Julia Seiss Zuschnitt

Julia Seiss hat das Start-up jambo gegründet. (Foto: Luise Aedtner)

Zwischen Leoprint und Leadership

FOM Absolventin gründet soziales Start-up

Mit 15 verlässt Julia Seiss die Schule und arbeitet in Luxushotels von Paris bis China. 20 Jahre später liegt ein beeindruckender Weg hinter ihr, geprägt von kontinuierlicher Weiterbildung und zahlreichen beruflichen Stationen auf der ganzen Welt. Zurück in ihrer Münchner Heimat gründet die inzwischen promovierte FOM Absolventin neben ihrem Vollzeitjob das Start-up jambo. Hier verbindet sie nachhaltige Kindermode mit sozialem Engagement. Und zeigt: Wer anpackt, kann wirklich etwas bewegen.

Der erste Stich
Ein Nähstudio in München, Maxvorstadt, Theresienstraße. Durch weiß gerahmte Holzfenster wird der Blick frei auf Schneiderpuppen, Garne und Textilien. Drei Seniorinnen sitzen an Nähmaschinen, die über Stoffe rattern. Mitten im Raum steht Julia Seiss, Gründerin von Jambo. Jambo, das ist: ein soziales Start-up, das nachhaltige Kindermode produziert. Aber es ist auch: ein Ort der Begegnung, an dem ältere Menschen zusammenfinden. „Die Idee zu jambo hat mich jahrelang begleitet – weil ich gesehen habe, wie immer mehr ältere Menschen in München ihre Orte verlieren. Begegnung wird zur Ausnahme und Einsamkeit zur neuen Normalität“, sagt Julia, die in den vergangenen 20 Jahren München erst verließ – und dann für sich wiederentdeckte.

Paris, Amsterdam, Xi‘an
Mit 15 Jahren verlässt Julia die Schule – nicht, weil sie muss, sondern weil sie will. „Ich bin ein praktischer Mensch und möchte anpacken.“ Also absolviert sie eine Ausbildung zur Hotelfachfrau in Hamburg. Es folgen Stationen in Paris, Amsterdam und Xi’an, einer Millionenmetropole im chinesischen Hinterland. Sie arbeitet für Kempinski, De L’Europe und Marriott und lebt im Takt der internationalen Hotels. „Wenn ich gemerkt habe, dass ich an einer Sache wachse, dann habe ich es gemacht.“ 

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Die Dinge voranbringen
Sie holt ihr Abi nach und absolviert anschließend neben dem Job ein Bachelor-Studium in Amsterdam und Wales. „Ich stehe mit beiden Beinen fest im Leben und wollte trotzdem studieren.“ Zurück in München arbeitet sie als Managerin für die international vertretenden Restaurants von Paulaner. So führt ihr Weg sie für den MBA an die FOM in München: ein international ausgerichtetes Studium für eine internationale Karriere. Die FOM, sagt sie, sei praxisnah und offen gewesen. Eine Hochschule für Menschen wie sie: die die Dinge voranbringen wollen. „Die Lehrenden kommen aus der Praxis und wissen, wovon sie sprechen.“ Betriebswirtschaft und Finance helfen ihr nicht nur im Studium, sondern auch bei ihren nächsten Karriereschritten.

Puzzlestück für Puzzlestück
Heute ist Julia Geschäftsführerin von Testando, einem Unternehmen, das Mystery Tests für Hotellerie und Gastronomie anbietet: datengetrieben, international, erfolgreich. Außerdem hat sie, die früh die klassische Schullaufbahn verließ, inzwischen promoviert. jambo dagegen ist eine Idee, die aus vielen einzelnen Puzzlestücken ihrer Erfahrungen entstand. Auf Reisen durch Tansania und Kenia begegneten ihr die Leoparden-Muster, die später jedes Kleidungsstück zieren sollten – bunt und lebensfroh. In München dagegen sah die Rückkehrerin eine gegenteilige Entwicklung: Altersarmut, Einsamkeit, steigende Mieten, geschlossene Begegnungsorte.

In der Münchner Theresienstraße befindet sich das Nähstudio von jambo.

„Engagement zahlt sich aus. Sich weiterzuentwickeln öffnet neue Wege.“ 



Ein Gruß auf Suaheli
Also verband sie alles: das Nähen, das Soziale, das Unternehmerische und nannte ihr Projekt jambo: ein Gruß auf Suaheli, eine Einladung. Heute nähen Seniorinnen unter dem Dach von jambo nachhaltige Kindermode – mit fairen Stoffen und starken Farben. „Die Frauen sind seit Tag eins super positiv und happy“, sagt Julia. „Sie bringen sich ein, bessern ihre Rente auf und vernetzen sich untereinander.“ 

Zukunft zum Selbernähen
Für die Zukunft, so sagt Julia, kann sie sich ein eigenes, crowdfinanziertes Nähstudio mit Verkaufsraum vorstellen – die Räume in der Theresienstraße nutzt sie momentan nur als Untermieterin für einige Stunden in der Woche. 20 Jahre nach ihrem frühzeitigen Schulabgang ist Julia sich sicher: „Engagement zahlt sich aus. Sich weiterzuentwickeln öffnet neue Wege.“ Deshalb möchte sie andere ermutigen, gesellschaftliche Probleme anzugehen und Lösungen zu finden. „Ich kann jedem nur raten: Packt es an!“

Von David Knapp

Mehr Infos über jambo

FOM Absolventin Julia Seiss hat in ihrer Münchner Heimat das Start-up jambo gegründet. Hier produzieren Seniorinnen und Senioren nachhaltige Kindermode.

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