ChatGPT: „Ich sehe nichts, was man verbieten sollte“
Im Interview erläutert Prof. Dr. Esther Bollhöfer, Dozentin für IT- und Wirtschaftsrecht an der FOM Hochschule in Mannheim, welche Vorteile ChatGPT für Studierende bietet.
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Bundestagswahl 2025: Wie geht es für Deutschland als Technologiestandort weiter? (Foto: Helga P-A. - stock.adobe.com)
Experteninterview zur Bundestagswahl
Zukunftstechnologien wie KI und Digitalisierung sind die Basis für wirtschaftlichen Erfolg. Doch welche politischen Maßnahmen sind notwendig, um Deutschland international wettbewerbsfähig zu machen? FOM Prof. Dr. Dirk Stein, Ökonom und Experte für Digital Business, gibt eine Einschätzung.
Herr Professor Stein, Sie haben die aktuellen Wahlprogramme in Hinblick auf Digitalisierung, KI und Innovationen beleuchtet. Warum genau diese Themen?
Prof. Dr. Dirk Stein: Ich wollte prüfen, wie die großen Parteien Zukunftstechnologien in ihren Programmen behandeln, welche Visionen sie für Deutschland als rohstoffarmes Land entwickeln. Wo wollen wir in zehn, 20 oder 30 Jahren in Sachen KI und Digitalisierung und anderen Zukunftstechnologien stehen? Was sind unsere langfristigen Zukunftsfelder – und das nicht nur für die nächste Legislaturperiode? Warum das so wichtig ist, zeigt ein Beispiel aus der Vergangenheit: Unter Bundeskanzler Helmut Schmidt wurde 1981 der Glasfaserausbau beschlossen. Doch nach dem Regierungswechsel 1982 legte man das visionäre Projekt auf Eis. Hätte man damals über die Legislaturperiode hinausgedacht, müssten wir heute nicht mehr über den Glasfaserausbau diskutieren.
Was ist Ihre Haupterkenntnis?
Prof. Stein: In den Wahlprogrammen gibt es gute Ansätze. Alle Parteien sind sich einig, dass wir wettbewerbsfähiger werden müssen, die Programme bleiben jedoch insgesamt vage. Was mir fehlt, ist ein klares, positives Zukunftsbild für Deutschland als Technologiestandort. Zu Zukunftstechnologien gehören auch Felder wie Biotechnologie oder Materialforschung, die jedoch zwingend Digitalisierung und KI als Enablertechnologie benötigen. Daher hat Digitalisierung und KI eine grundlegende Bedeutung für nahezu alle Zukunftsfelder.
Welche Herausforderungen sehen Sie bei der Umsetzung von KI-Strategien?
Prof. Stein: Das Hauptproblem gerade im Kontext einer wettbewerbsfähigen KI-Industrie ist die Energiefrage. KI-Anwendungen benötigen enorme Energiemengen. Aktuell verbrauchen Rechenzentren bereits bis zu 1,5 Prozent des globalen Strombedarfs. Laut Prognosen des US-Marktforschungsunternehmens Gartner könnte dieser Anteil bis 2030 auf 3,5 Prozent ansteigen. Ein weiteres Problem ist der Datenschutz – KI braucht wahnsinnig viele Daten, aber die aktuelle Regulierung erschwert die Entwicklung innovativer Lösungen. Datenschutz und Innovationsförderung müssen also in Einklang gebracht werden.
Was empfehlen Sie für zukünftige Digitalisierungs- und KI-Politik?
Prof. Stein: Im Kanzleramt gibt es einen Zukunftsrat mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Meiner Ansicht nach sollten hier klare Prioritäten gesetzt werden und die Empfehlungen des Rats legislaturübergreifend in politische Entscheidungen und Investitionen einfließen. Auch ein eigenes Digitalministerium sollte kosten- und budgetneutral installiert werden – um Zukunftstechnologien in der kommenden Bundesregierung neues Gewicht zu geben und ein Aufbruchsignal zu senden.
Wichtig wäre zudem eine umfassendere Investitionsoffensive, möglicherweise auf EU-Ebene, um eine wettbewerbsfähige Digital- und KI-Wirtschaft aufzubauen. Die EU plant aktuell Investitionen von insgesamt 200 Milliarden Euro, um die Entwicklung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz voranzutreiben. Das angekündigte Projekt ‚Stargate‘ der neuen US-Regierung sieht Investitionen von mindestens 500 Milliarden Dollar in die KI-Infrastruktur vor – das sollte in Deutschland als Anstoß dienen, eine zukunftsorientierte Agenda entschlossen voranzutreiben.
Gibt es auch beim Thema Bildung Handlungsbedarf?
Prof. Stein Definitiv. Wir müssen von Schulbeginn an zielgerichteter für die Zukunft ausbilden. Fundierte KI-Skills sind essenziell. Deshalb ermöglicht die FOM Hochschule ihren Studierenden, grundlegende Technologien der Künstlichen Intelligenz praxisnah zu erlernen. Im Hochschulbereich IT Management ist KI fester Bestandteil jedes Studiengangs, und auch in vielen anderen Studiengängen, insbesondere im Bereich Wirtschaft & Management, ist KI bereits integriert.
Vielen Dank für Ihre Einschätzungen!
Die Fragen stellte Michaela Strassmair.
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