Prof. Dr. Albert Wunsch erhält Heimatpreis 2021

Bürgermeister Reiner Breuer (r.) verlieh den Heimatpreis an Prof. Dr. Albert Wunsch (l.) (Foto: Stadt Neuss/Marc Bohn)

Albert Wunsch für ehrenamtliches Engagement ausgezeichent

Heimatpreis 2021: Neusser FOM Dozent auf Platz 1

15.12.2021 | Neuss

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Neusser Heimatpreises stehen fest. Auf Platz 1: FOM Dozent Dr. Albert Wunsch. Als Autor zahlreicher Bestseller hat sich der Sozial- und Diplompädagoge, Psychologe und promovierter Erziehungswissenschaftler bundesweit einen Namen gemacht. In seiner Heimatstadt Neuss kümmerte sich Dr. Albert Wunsch in den letzten Jahren um den Erhalt stadtgeschichtlicher Zeitzeugen. Für sein Engagement rund um den Denkmalschutz der ehemaligen Schraubenfabrik Bauer und Scharte erhielt er nun den Heimatpreis für die Schaffung, Stärkung und den Erhalt des Heimatgedankens unter dem Motto „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen“. Da die Stadt Neuss den Gewinner des Heimatpreises an das Ministerium zum Wettbewerb auf Landesebene meldete, hat der FOM Dozent nun sogar die Chance auf einen Landespreis.

„Nur wer sich bewegt, kann etwas bewegen!“
Dass es Dr. Wunsch wichtig ist, in Bewegung zu bleiben, zeigt sich nicht zuletzt an seinem abwechslungsreichen, spannenden Leben und seinen vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten. Für sein soziales Engagement hat er sogar schon das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen. Und nun hält der 76-Jährige auch den Neusser Heimatpreis für lokales Engagement in den Händen. Wunsch trug nicht nur Relikte der ehemaligen Schraubenfabrik Bauer & Schaurte zusammen und erhielt sie damit für die Stadtgeschichte. Er sorgte auch dafür, dass Teile der ehemaligen Schraubenfabrik unter Denkmalschutz gestellt wurden und damit im Stadtbild erhalten bleiben: „Ich habe bei den vielen Begehungen des alten Werksgeländes zahlreiche Relikte aus dem Werksalltag der Schraubenfabrik geborgen. Bei meinen Rundgängen entdeckte ich Unterlagen, die auch den Archivbestand des Neusser Stadtarchivs sinnvoll ergänzen.“ Kernstück sei ein Anlagenbuch der Firma zu den Jahren 1905 bis 1913, in denen beispielsweise alles zur Beschaffung der Maschinen dokumentiert ist sowie einige Unfallbücher des Werksarztes aus den Nachkriegsjahren. Dazu kommen Dokumente aus dem Familienarchiv, Fotos aus dem Arbeitsalltag, Bestände der alten Werksbibliothek sowie das Archivs der Marketing-Abteilung mit viele alten Druck-Klischees und großformatigen Glasdias. Aber auch ganze Kisten mit unterschiedlichsten Schrauben, eine ca. 150 Jahre alte Wage, eine Bunkertüre, eine Werksuhr und viele Gegenstände aus dem Produktionsalltag dieser Weltfirma wurden durch ihn geborgen.


Die in Neuss entwickelte InBuS-Schraube machte diese Firma weltbekannt
Auch eine CD mit einer Dokumentation über die Entstehung der InBuS-Schraube (Innen-Bauuer und Schaurte) um das Jahr 1936 fand er zwischen allem Unrat. Und auf die Frage, was ihn zu diesem speziellen Engagement antrieb antwortet er: „Es stand im Raum, dass alle Gebäude abgerissen werden sollten. Da mein Großvater eine starke Heimatverbundenheit in mich legte und ich ein solches geschichtslosen Verhalten nicht hinnehmen wollte, setzte ich mich für den Denkmalschutz und den Erhalt prägender Relikte ein.“ Mit Erfolg!

Zur Person

Mit 14 Jahren machte Albert Wunsch eine Schlosserlehre, die sein Leben prägte: „Ich habe auch heute noch meine Werkstatt im Keller“, schwärmt Dr. Albert Wunsch. Doch an den Wochenenden hatte er in der anschließenden Gesellenzeit den Eindruck, das Leben habe noch mehr Facetten und so holte er auf dem zweiten Bildungsweg seine Fachhochschulreife nach. Während er in jungen Jahren Türen in Universitäten reparierte, geht er dort heute ein und aus, um Wissen weiterzugeben. Über viele Jahre leitete Dr. Albert Wunsch das Katholische Jugendamt in Neuss, lehrte später an der Katholischen Hochschule in Köln und hatte über 25 Jahre Lehraufträge an der FH und Uni Düsseldorf. Seit 2013 doziert er nun an der FOM in Neuss und der FOM und eufom in Düsseldorf, unter anderem in den Modulen Konflikt-Management, Einführung in die Psychologie, Verhandlungsführung, Studien- und Berufskompetenz, sowie Führung und Nachhaltigkeit. Darüber hinaus arbeitet er in seiner eigenen Praxis als Paar-, Erziehungs- und Konfliktberater (DGSF) sowie als Supervisor und Coach (DGSv) und gehört zum Team der Personalberatung Fischer HRM in Düsseldorf. Außerdem engagiert er sich ehrenamtlich in verschiedenen Feldern der Jugendhilfe und Erwachsenenbildung sowie kirchlich-sozialen Initiativen. Mit seiner Frau Margret hat er die Malaika-Stiftung für Bildungs-Projekte in Nigeria gegründet.