Prof. Dr. Halit Uenver Frankfurt

"Vater des Internets" und Google-Vizepräsident gratuliert

FOM in Frankfurt: Dr. Halit Ünver ist neuer Professor

02.02.2022 | Frankfurt a. M.

Er ist Experte für Digitale Transformation, Nachhaltigkeit und Internationale Beziehungen: Prof. Dr. Halit Ünver verstärkt mit seinem interdisziplinären Know-How und seinen internationalen Erfahrungen an den Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die FOM in Frankfurt. Seine Ernennung zum Professor für Technologie- und Innovationsmanagement erfolgte im Rahmen einer virtuellen Feier. Neben Vertretern der FOM Hochschule und aus der ganzen Welt zugeschalteten Gästen nahm Dr. Vinton Cerf daran teil. Der Google-Vizepräsident hat Prof. Ünver auf seinem Berufsweg vielfältig unterstützt. Im Rahmen der Ernennungsfeier formulierte er einige Gedanken zur Zukunft der Lehre und zum lebenslangen Lernen.

In Anwesenheit seiner Familie schaltete sich Dr. Ünver aus dem heimischen Wohnzimmer in seine virtuelle Ernennungsfeier, an der mehr als 50 Teilnehmende von FOM Prorektorin Prof. Dr. Ingrid Eumann durch das Programm geleitet wurden – zunächst sprach FOM Rektor Prof. Burgard Hermeier seine Grußworte, ehe die Laudationen erfolgten.

Biografische Stationen
Der in Ankara geborene Ünver promovierte 2015 mit seinem Thema „Globale Vernetzung, Kommunikation und Kultur – Konflikt oder Konvergenz“ zum Dr. rer. nat. an der Universität Ulm bei Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher in mehrjähriger Kooperation mit Prof. Dr. Wolfgang Coy von der Humboldt-Universität zu Berlin. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Post-Doc am Institut für Datenbanken/Künstliche Intelligenz an der Universität Ulm, Berater am Forschungsinstitut für Anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW/n) sowie Gastwissenschaftler am Leadership Excellence Institut an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Zuvor studierte er Informationstechnologie sowie Wirtschaftswissenschaften in Ulm und sammelte währenddessen Praxiserfahrung bei der Daimler AG in den Bereichen Nutzfahrzeuge, IT-Management und F&E. Er absolvierte eine Executive Education an der Imperial College London Business School, war Mitglied der Young Leaders Group des European Institute for Innovation und Technology (EIT) und wurde in diesem Rahmen auf dem Annual Innovation Forum 2013 in Brüssel ausgezeichnet.

Schwerpunkte seiner Arbeit
Neben seinen Tätigkeiten als Berater interessiert sich Prof. Ünver für die Verknüpfung der Themengebiete Digitale Transformation, Nachhaltigkeit, Klima und Energie, Verkehr und Mobilität, intelligente Systeme und Organisation, Zukunft der Arbeit und Bildung, Leadership, Finanz- und Geldsystem, Globalisierung, internationale Beziehungen und kultureller Wandel. Mit diesen Themen ist er teils in Think-Tank Arbeitsgruppen auf UN/G20/EU-Ebene aktiv. Er ist im Advisory Board der European Technology Chamber (EUTEC) und arbeitete als Direktor Internationale Beziehungen beim Senat der Wirtschaft Europa. Seit 2018 lehrt Dr. Ünver am FOM Hochschulzentrum in Stuttgart und wird nun als Professor für Technologie- und Innovationsmanagement die FOM in Frankfurt bereichern.

Ein Internetpionier gratuliert
Unter den ersten Gratulanten war neben FOM Rektor Prof. Dr. Burghard Hermeier, FOM Kanzler Dr. Harald Beschorner, Vertretern der Frankfurter FOM sowie Kollegen, Untertützern, Freunden und Familie von Ünver auch der Ehrengast Dr. Vinton Cerf. Die beiden begegneten sich zum ersten Mal 2014 auf einer UN-Konferenz. Cerf: „Die Arbeiten von Dr. Ünver sind von entscheidender Bedeutung, um die Barrieren für die Verbreitung und Nutzung des Internets sowie die daraus resultierenden (volks-) wirtschaftlichen Vorteile und Risikopotenziale zu verstehen.“ Der Internet-Pionier und derzeitige Google-Vizepräsident schaltete sich aus den USA zu. Cerf zählt zu den „Vätern des Internets“, ohne dessen Entwicklung eine virtuelle Ernennungsfeier so nicht denkbar wäre.

Anregungen von Vinton Cerf
Die Gäste ließ er an seinen Gedanken zur Zukunft der Lehre teilhaben. Wenn Zugang zum Internet gewährleistet sei, so Dr. Cerf, könne dies Türen für den weiteren Bildungsweg öffnen. Dabei gehe es seiner Ansicht nach künftig nicht allein darum, Bildung als eine Phase in den ersten 20 bis 25 Lebensjahren zu verstehen. Denn die Lebenserwartung der Menschen steige, gleichzeitig vollziehe sich ein fortwährender technologischer Wandel. Innerhalb eines Berufslebens erforderten diese Veränderungen ein kontinuierliches Lernen. Cerf nannte in diesem Zusammenhang beispielhaft die ersten 20 Jahre des 21. Jahrhunderts. Vor gerade einmal 14 Jahren sei das erste Smartphone auf den Markt gekommen, das den Verlauf des Internets und seiner Online-Dienste stark beeinflusst habe. Die nächsten Jahrzehnte brächten mit Sicherheit weitere unvorhergesehene Veränderungen.