Beim Live-Talk aus dem großen TV-Studio der FOM Hochschule in Essen saßen hochrangige Expertinnen und Experten. „Wir sind jeden Tag auf neue Angriffe und Versuche, illegal in unsere Netzwerke einzudringen, vorbereitet. Jedes große Unternehmen, aber auch viele Mittelständler wehren täglich diese Hacker-Angriffe ab und optimieren die eigenen Schutzmechanismen“, berichtete Jessica Keiser, die beim Dax-Unternehmen Bayer AG die Funktion als Vice President Cyber Defense Center bekleidet. Dabei sei es vor allem wichtig, schnell und effizient zu handeln, 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche.
In der von Moderator Markus Tirok geleiteten Diskussionsrunde waren sich alle Experten einig, dass es nur mit gut ausgebildeten Fachleuten möglich sei, der stetig zunehmenden Gefahr für Unternehmen, Organisationen und Verbände wirksam entgegenzutreten. „Mittlerweile werden ja auch Krankenhäuser, Versorgungseinrichtungen und sogar Städte und Gemeinden angegriffen. Man legt deren Computersysteme lahm und versucht, Lösegeld zu erpressen“, erzählte Alexandros Manakos, CEO der Apollon Security. Und Daniel Persch, CTO und IT Architect Security bei der QGroup GmbH ergänzte, dass es nicht nur um Erpressung mit Ransomware gehe, sondern oft auch um Industriespionage, die Unternehmen an den Rand ihrer Existenz bringen könne.
Der erfahrene IT-Spezialist Manakos ist auch Dozent für Cyber Security an der FOM Hochschule: „Ich möchte mein Wissen an junge Menschen weitergeben, wir brauchen in Deutschland aber auch in Europa und auf der ganzen Welt dringend Fachleute, die sich auf die Bekämpfung von Cyber-Kriminalität spezialisieren. Es gibt meiner Meinung nach kaum einen interessanteren, spannenderen und gleichzeitig sicheren Beruf für junge Menschen als diesen.“ Auch BKA-Fahnder Meywirth stimmte dem zu. Seiner Meinung nach müsse sich jedes Unternehmen der Gefahr bewusst sein und entsprechende Vorkehrungen treffen. Denn Opfer werden könne jede und jeder, vom Weltkonzern bis zum Handwerksbetrieb um die Ecke.
Dass auch Privatpersonen von Hackerangriffen und vor allem Pishingmails nicht gefeilt seien, betonte Nadine Nagel, Kuratoriumsmitglied des Frauenhofe-Instituts für Offene Kommunikationssysteme. Bei Passwörtern wie „1,2,3,4,5,6“ stehe den Kriminellen quasi die Tür auf, um heimische Computer zu infizieren und – ohne dass die Besitzer es merken würden – für kriminelle Machenschaften zu nutzen. Die Sensibilität eines jeden Einzelnen müsse größer werden, mahnte die Expertin, die beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie für Cyber-Sicherheit zuständig war.
Alexandros Manakos, CEO der Apollon Security und Dozent für Cyber Security an der FOM Hochschule. (Foto: Bernd Cierpiol/FOM)
Die Expertinnen und Experten waren sich einig, dass es nur mit gut ausgebildeten Fachleuten möglich sei, der stetig zunehmenden Gefahr für Unternehmen, Organisationen und Verbände wirksam entgegenzutreten. (Foto: Bernd Cierpiol/FOM)
Jessica Keiser, Vice President Cyber Defense Center bei der Bayer AG. (Foto: Bernd Cierpiol/FOM)