Die Ablösung von LKW- oder Busrädern kann zu schweren Unfällen mit verletzten Personen führen. Zur Vermeidung solcher Unfälle wird empfohlen, die Radmuttern manuell zu kontrollieren. Die Prüfung erfordert jedoch einen hohen Wartungsaufwand, der mit Hendrik Oertzens Idee minimiert werden kann. In seiner Bachelor-Thesis mit dem Titel „Senkung des Unfallrisikos eines ÖPNV-Unternehmens durch den Einsatz künstlicher Intelligenz“ schlägt er eine Lösung vor.
Er entwickelte ein automatisiertes Vorgehen für das Unternehmen regiobus Hannover, das auf künstlicher Intelligenz basiert. So soll durch eine Bilderkennung von stationären Kameras das Fehlerrisiko durch maschinelle Erkennung minimiert werden. Die künstliche Intelligenz von Hendrik Oertzen kann anhand der Stellung der Radmuttern erkennen, ob die Räder lose sind.
Positives Urteil von Betreuern
Doch wie kam der FOM Absolvent auf das Thema? „Ich war viele Jahre in der ÖPNV-Branche tätig und hatte regelmäßigen Austausch mit Kollegen und Kolleginnen aus allen Gewerken. In Gesprächen mit dem Fuhrparkleiter und den Werkstattkollegen habe ich erfahren, dass der Vorsorge- und Kontrollaufwand für die Sicherung der Busreifen sehr hoch ist und die Frage aufgenommen, ob dies automatisierbar sei.“ Da er grundsätzlich Interesse hatte, ein KI-Projekt zu machen, das er selbst programmiert und seine Bachelor-Arbeit einen praktischen Bezug haben sollte, hat er sich für die Erstellung dieses Prototypens entschieden.
Kevin Riebandt und Prof. Dr. -Ing. Stephan Kluth waren Betreuer der Thesis und ihr Urteil fiel durchweg positiv aus: Hendrik Oertzens Arbeit stelle einen herausragenden Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit einer wichtigen Wirtschaftsbranche dar. „In der Arbeit von Herrn Oertzen wurde ein konkretes technisches Problem adressiert und dieses mit Hilfe von KI-Technologie angegangen. In seinem technischen Prototypen, welcher mit viel Aufwand erstellt und trainiert wurde, zeigt Herr Oertzen die Machbarkeit der Umsetzung und somit einen interessanten sicherheitsrelevanten Anwendungsfall für künstliche Intelligenz“, so Prof. Dr. -Ing. Stephan Kluth.
Preisgeld für Weiterbildung
Der Verband der Privaten Hochschulen e.V. (VPH) setzt sich für die Interessen Privater Hochschulen in Deutschland ein. Mit dem Förderpreis, der jährlich verliehen wird, zeichnet der VPH besonders qualifizierte Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen aus. Die vergebenen Preisgelder sollen für die Weiterbildung der Preisträger eingesetzt werden. Die ausgezeichneten Arbeiten von den rund 83 Mitgliedhochschulen wurden alle im Vorfeld mit „sehr gut“ von ihren Betreuern bewertet.