Schon als kleiner Junge haben Henrik die Feuerwehrautos mit den lauten Sirenen und dem Blaulicht fasziniert. Dass er aber irgendwann Brandmeister bei der Bundeswehr sein würde, hätte er nicht gedacht. Nach seinem Schulabschluss entschied er sich zunächst für eine Ausbildung zum Informatiker: „Nach der Ausbildung war es für mich schon eine Überwindung, noch mal eine zweite Berufsausbildung zu beginnen.“ Aber er wollte raus, nicht nur am Schreibtisch sitzen. Ihm war klar: Das kann es noch nicht gewesen sein.
In seinem Hinterkopf war immer noch sein Kindheitstraum: Feuerwehrmann sein. Denn für Henrik Cordsen steht an erster Stelle, anderen Menschen zu helfen, seit Jahren ist er in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv und gründete 2023 zusammen mit seiner Lebensgefährtin zusammen die Firma „Schulfreunde“ die sich auf Nachhilfe für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache spezialisiert hat. So lag es für den 28-Jährigen Flensburger nahe, bei der Feuerwehr der Bundeswehr anzuheuern.
Gute Vereinbarkeit von Studium und Beruf
Obwohl ihm eine handwerkliche Ausbildung fehlte, wurde Henrik für die Laufbahn des Brandmeisters bei der Bundeswehr zugelassen. Nach einer 18-monatigen Ausbildung mit vielen verschiedenen Stationen in ganz Deutschland landete er in seiner „Wunsch-Feuerwache“ in Glücksburg. „Ich bin wirklich froh darüber, dass das alles so funktioniert hat.“
Doch der Flensburger ist immer noch nicht an seinem Ziel angekommen. Er habe einen Fünf-Jahresplan, sagt er: „Ein Studium stand immer auf meiner Liste. Dass ich das jetzt tatsächlich noch mache, hätte ich nicht gedacht.“ Henrik entschied sich für den hybriden Bachelor-Studiengang „Management in der Gefahrenabwehr“, der online und am FOM Hochschulzentrum in Berlin stattfindet.
„Mein Wehrführer hat mir von dem Studiengang erzählt und als ich mich informierte, war ich direkt begeistert. Die Inhalte passen so gut zu meinem Beruf, es ist das passende Studium für meinen weiteren Werdegang.“ Bis jetzt hat er die Entscheidung für ein berufsbegleitendes Studium keinen Tag bereut. Natürlich müsse er seinen Alltag gut durchplanen, um Privatleben, Beruf und Studium gut unter einen Hut zu bekommen, erzählt der Flensburger. Wenn man sich aber ein Studienfach aussuche, das einen interessiert, sei alles gut machbar.
Präsenz- und Online-Phasen
Einmal im Semester fährt er für eine Präsenzphase zum Hochschulzentrum nach Berlin, ansonsten lernt er im Digitalen Live Studium: „Für mich war das Zeitmodell einer der ausschlaggebenden Punkte, mich für das Studium an der FOM Hochschule zu entscheiden.“
In der ersten Präsenzwoche lernten die Studierenden beispielsweise Krisenkommunikation anhand einer praktischen Übung: „Es ging im Kern darum, Informationen einzuordnen, das Handeln bei fehlenden Informationen abzuwägen und zu reflektieren. Das war sehr spannend und hat mir wirklich Spaß gemacht.“
Theorie- und Praxistransfer
Gerade im Bereich der Gefahrenabwehr sei der Theorie- und Praxis-Transfer von großer Bedeutung, erzählt Henrik. Die Lehrenden an der FOM sind aus der Praxis und können gute und vor allem realitätsnahe Beispiele liefern. Henrik freut sich auf die kommenden Module wie „Safety & Security im Einsatz“ oder „Aufbau und Leitung von Krisenstäben“. Sein neues Ziel hat er stets im Auge: er möchte Oberbrandinspektor im gehobenen Dienst werden.
Er hofft, dass sich die Bundeswehr zum Zeitpunkt seines Abschlusses, in Bezug auf die Anerkennung des Abschlusses als Qualifikation für die Laufbahnausbildung im gehobenen Dienst, den meisten Berufsfeuerwehren angeschlossen hat, sodass der weitere Verbleib bei der Bundeswehr für ihn in Frage kommt.
Von Leandra Stampoulis